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Ghackets mit Hörnli gekocht von Susanne und Robert Schmidli

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Susanne und Robert Schmidli

löffel
food

Mit geübten Handgrien beginnt Susanne zu kochen, während Robert aufmerksam assistiert. Gehacktes mit Hörnli – ein Gericht, das bei beidenKindheitserinnerungen weckt und nach Reisen ihr Schweizer Wohlfühlessen ist. Doch es ist mehr als nur ein Gericht – es ist ein Stück ihres gemeinsamen Lebens, geprägt von Vertrautheit, Erinnerungen und der Freude, die sie am Essen teilen.


In einer Welt, die sich ständig verändert, gibt es Geschichten, die von Beständigkeit, Liebe und einem gemeinsamen Leben erzählen. Susanne und Robert Schmidli sind seit über 40 Jahren verheiratet – mit Höhen und Tiefen. Heute blicken sie mit einem Lächeln auf ihre gemeinsame Reise zurück, die von tiefer Verbundenheit, Vertrauen und der Liebe zu ihrer Tochter geprägt ist. Oenheit für Neues, gegenseitiger Respekt und die Fähigkeit, Kompromisse einzugehen, haben sie über all die Jahre begleitet. Sie sind ein lebensfrohes, aktives Paar, das die Freude an Bewegung, gutem Essen, Reisen und gemeinsamen Erlebnissen teilt – und dabei stets neugierig bleibt auf das, was noch kommt.


Susanne Schmidli - Die Dynamische


Susanne wuchs in Zürich im Kreis 4 auf, in einer lebhaften Genossenschaftswohnung mit einem grossen Innenhof. Die Nachbarschaft war geprägt von vielen Kindern, die den Hof als ihren Spielplatz nutzten und stundenlang draussen herumtobten, auf Bäume kletterten, turnten und spielten. Ihre Mutter musste sie oft fast zwingen, ins Haus zu kommen. „Ich war ein Bewegungsmensch – und bin es heute noch“, sagt Susanne. Besonders prägend war ihre beste Freundin, die lustigerweise ebenfalls Susanne heisst – eine Freundschaft, die bis heute besteht. Susanne hat auch einen fünf Jahre jüngeren Bruder. Als Kind und Jugendliche empfand sie ihn oft als nervig, was sie auf den grossen Altersunterschied zurückführt. Heute haben sie eine gute Beziehung. Susanne ist eine unternehmungslustige und neugierige Person – diese Offenheit für Neues zeigte sich auch in ihrem Berufsleben. Nach der Schule entschied sich Susanne für eine Banklehre bei der Credit Suisse, merkte aber schnell, dass sie nicht für die Finanzwelt geschaen war. Ihr Interesse an neuen Erfahrungen führte sie nach England, wo sie acht Monate lang in einem Hotel arbeitete und ihre Sprachkenntnisse vertiefte. Nach ihrer Rückkehr zog es Susanne zunächst wegen ihres damaligen Freundes nach Basel. Da sie nicht in die Bankbranche zurückkehren wollte, fand sie eine Stelle in der Autovermietung, bevor sie von der Fotokopierrma Rank Xerox abgeworben wurde. Dort stieg sie schnell auf: Zunächst war sie für die Schulung von Kunden im Umgang mit den Geräten zuständig. Später wechselte sie in den Aussendienst, wo sie eigenständig Kunden betreute und den Vertrieb übernahm. Zehn Jahre lang war sie in diesem Bereich erfolgreich tätig. Dort fühlte sie sich wohl, war viel unterwegs und führte spannende Kundengespräche. „Selbstständig arbeiten – das war mein Ding“, betont sie. In dieser Firma arbeitete auch ein gewisser Robert Schmidli.


Robert Schmidli - Der Teamplayer


Robert, oder wie er sich selbst nennt, „Röbi“, wuchs ebenfalls in Zürich auf, genauer gesagt in Albisrieden. Sein Vater war Italiener, doch er hat ihn nie kennengelernt. Stattdessen wurde er von seiner Mutter, seiner Grossmutter und seiner Tante grossgezogen. Seine Mutter heiratete später einen neuen Mann und bekam einen weiteren Sohn. Gemeinsam mit ihrem Mann und dem Kind zog sie nach Arosa. Robert blieb in Zürich und wuchs weiterhin bei seiner Grossmutter und Tante auf. „Das war eine schöne Zeit, auch wenn sie anders war als bei anderen Kindern“, erinnert er sich. Mit seiner Mutter hatte er stets ein gutes Verhältnis und besuchte sie oft in Arosa – besonders im Winter, um den Wintersport zu geniessen. Sport spielte schon früh eine grosse Rolle in seinem Leben. In seiner Jugend verschrieb er sich dem Fussball, spielte beim FC Zürich und schate es bis in die Junioren-Nationalmannschaft der Schweiz. Seine gesamte Freizeit widmete er dem Sport – Platz für anderes gab es kaum. Doch mit der Zeit wurde ihm klar, dass seine beruiche Zukunft woanders lag. Sein Wunsch nach Auslandserfahrung führte ihn nach einer Lehre im internationalen Handel in Zürich – genau wie Susanne – nach England. Dort verbrachte er zwei Jahre, besuchte zunächst eine Sprachschule und arbeitete anschliessend, um internationale Berufserfahrung zu sammeln. Zurück in der Schweiz bewarb er sich bei Rank Xerox, wo er schnell aufstieg. Während seiner Zeit dort entschied er sich für ein berufsbegleitendes Studium in Betriebsökonomie. Seine Karriere entwickelte sich dynamisch, und er übernahm Führungspositionen mit wachsender Verantwortung. Doch Arbeit war für Robert nie nur Karriere. Er war stets jemand, der Teams aufbaute, Strukturen schuf und Verantwortung übernahm. „Ich bin kein One-Man-Show-Typ. Ich arbeite gerne mit Menschen zusammen, entwickle Ideen, leite Projekte.“ Doch nicht nur beruich war diese Zeit prägend – es war auch die Zeit, in der er Susanne kennenlernte.


Eine Liebe, die wächst


In den 1970er-Jahren begegneten sich Susanne und Robert bei einer der Firmenveranstaltungen von Rank Xerox (heute Xerox Holdings Corporation). Sie arbeitete in Basel, er in Zürich. Die amerikanische Firma veranstaltete regelmässig Anlässe, bei denen sich ihre Wege kreuzten – und aus einer zufälligen Begegnung wurde eine besondere Verbindung. „Ich fand, sie sah gut aus, war sportlich, aufgestellt, offen und humorvoll“, erinnert sich Robert. „Und seine schönen Augen haben mich fasziniert – diese langen Wimpern! Alle Frauen sagten, er müsse sich die versichern lassen“, erwidert Susanne lachend. Das erste richtige Date fand 1979 in Basel statt. Beide waren nervös, und Robert stolperte sogar über einen Stuhl. Doch der entscheidende Moment kam am Zürifäscht: „Wir haben das Feuerwerk angeschaut – und dann hat er mich das erste Mal geküsst“, erinnert sich Susanne. Von da an ging alles schnell. Zwei Jahre nach ihrem Kennenlernen verlobten sie sich und 1983 folgte die Hochzeit in Albisrieden – mit einer Bootsfahrt auf dem Zürichsee nach der Trauung. Susanne erzählt, dass sie bei der Hochzeit bereits schwanger war und gerade noch in ihr Kleid passte. „Zwei Wochen später wäre es unmöglich gewesen – irgendwie ging alles perfekt auf.“ Die Geburt ihrer Tochter Angela brachte Glück, aber auch Herausforderungen: Robert war viel unterwegs, während Susanne oft alleine mit dem Kind war. „Man muss als Paar zusammenhalten, aber es ist nicht immer einfach“, gibt sie zu. Ihre Tochter Angela war schon immer eigenständig und ehrgeizig. „Sie ist eine Mischung aus uns beiden“, sagt Susanne. „Sie hat Roberts Business-Sinn und meine Schlitzohrigkeit.“ Angela, heute 41 Jahre alt, hat im Mode- und Textilbereich gearbeitet, lange Zeit im KDW in Berlin und lebt momentan mit ihrem Freund in Bangladesch, wo er berfuich tätig ist. Doch trotz der Distanz bleibt die Verbindung stark – sie telefonieren fast täglich, und Angela kommt sie regelmässig in der Schweiz besuchen.


Herausforderungen und Neuanfänge


Mit der Geburt ihrer Tochter Angela änderte sich Susannes Fokus. Sie gab ihre Karriere auf und widmete sich dem Muttersein. „Ein Kind zu haben ist wunderschön, aber es verändert alles. Plötzlich bist du nicht mehr nur zu zweit und als Frau jonglierst du fünf Berufe gleichzeitig.“ Robert hingegen wechselte zu Bertelsmann, wo er zehn Jahre lang zwischen München und Zürich pendelte. Diese beruichen Verpichtungen prägten auch ihr Familienleben: „Robert war viel geschäftlich unterwegs, und ich musste Haushalt und Kindererziehung allein meistern“, erzählt Susanne. „Es braucht Toleranz und Geduld, um das in einer Beziehung auszubalancieren.“ Ihre Beziehung wurde auf die Probe gestellt, doch Susanne und Robert meisterten diese herausfordernde Zeit. Doch nach vielen Jahren des Zusammenseins, als sie etwa 50 Jahre alt waren, trennten sie sich und lebten zehn Jahre lang in getrennten Wohnungen – jedoch in der gleichen Gemeinde. Beide führten in dieser Zeit neue Beziehungen und entwickelten sich individuell weiter, doch ihre Verbindung blieb bestehen. „Unsere Freunde konnten es nicht glauben – weder dass wir uns trennten, noch dass wir wieder zusammenkamen“, sagt Robert.“ Susanne ergänzt: „Jetzt schätzen wir unsere Beziehung vielleicht sogar mehr als früher. Man hat erkannt, was man am anderen hat.“ Heute sehen sie diese Phase als eine, die sie stärker gemacht hat. „Die Vergangenheit kannst du nicht ändern, nur die Zukunft“, sagt Robert. „Also nicht zu lange nach hinten schauen – sondern nach vorne. Und in der Gegenwart leben.“ Diese Haltung prägt auch ihren Alltag: Sie geniessen ihre gemeinsame Zeit und teilen ihre Leidenschaft für den Sport. Besonders Golf verbindet sie. „Beim Golf kann man die Welt vergessen und sich einfach auf den Moment konzentrieren.“ Beide reisen zudem leidenschaftlich gerne, entdecken neue Orte und kulinarische Traditionen. Besonders zieht es sie in warme Regionen – immer wieder nach Südafrika. Doch eine ihrer eindrucksvollsten Reisen war eine Kreuzfahrt von Bali nach Australien, die ihnen unvergessliche Eindrücke hinterliess.


Doch sie geniessen auch ihren individuellen Freiraum. „Wir machen gerne Dinge zusammen, aber jeder braucht auch seinen Freiraum“, erklärt Robert. Neben ihrer gemeinsamen Zeit verfolgten Susanne und Robert auch ihre eigenen Interessen. Susanne entschied sich für einen beruichen Neuanfang und machte ihre Leidenschaft für Bewegung und Gesundheit zum Beruf. Sie absolvierte Ausbildungen in Wellness, Fitness und Ernährung, spezialisierte sich später auf „Alter & Sport“ und gab Bewegungskurse. Ihre Begeisterung für Sport begleitet sie auch privat – besonders Yoga und Fitness gehören zu ihrem Alltag. Heute geniesst sie es, ihr Wissen in Sachen Gesundheit und Wohlbenden mit anderen zu teilen – sei es mit ihrem Mann oder im Freundeskreis. Robert hingegen war es stets wichtig, nicht nur zu konsumieren, sondern einen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten. Er engagierte sich aktiv in verschiedenen Vorständen, darunter als Präsident eines Tennisclubs, als Vorstandsmitglied im Fussball- und Golfclub sowie in der Spitex. Verantwortung zu übernehmen und Entwicklungen zu fördern – das entspricht seinem Wesen. Susanne und Robert verbindet eine gemeinsame Haltung: Respekt, Vertrauen und Dankbarkeit füreinander und für das Leben, das sie teilen. Sie haben gelernt, dass eine erfüllte Beziehung nicht nur auf Gemeinsamkeiten basiert, sondern auch darauf, dem anderen seinen Freiraum zu lassen. Und genau das macht ihre Partnerschaft so stark.


Gehacktes mit Hörnli – Ein Geschmack von Heimat


Für Susanne und Robert war sofort klar, welches Gericht sie bei „Storytäller“ kochen würden: Gehacktes mit Hörnli – natürlich mit Apfelmus. Ein Klassiker, der sie beide seit ihrer Kindheit begleitet und mit schönen Erinnerungen verknüpft ist. Susanne erinnert sich daran, dass ihre Mutter es immer an Waschtagen zubereitete – ein vertrauter Duft, der ihr geblieben ist. Und auch seit sie zusammen sind, gehört es zu den Gerichten, die sie immer wieder gemeinsam geniessen. Essen spielte für Susanne und Robert stets eine besondere Rolle. Als Genussmenschen probieren sie auf ihren Reisen gerne neue kulinarische Traditionen aus – doch nichts geht über das vertraute Essen zu Hause. „Das ist unser Gericht nach Reisen. Egal, wo wir waren – in Asien, in Amerika – nach der Rückkehr gab es immer zuerst Gehacktes mit Hörnli. Das ist Heimat“, sagt Robert. „Das ist unser Schweizer Wohlfühlessen“, ergänzt Susanne. In ihrer Beziehung übernimmt Susanne das Kochen, während Robert – da Kochen nicht zu seinen Talenten zählt – dafür den Abwasch macht. „Ich koche, er bringt die Küche zum Glänzen“, schmunzelt Susanne. Obwohl Susanne sehr gerne kocht, würde sie sich wünschen, dass Robert ab und zu selbst den Kochlöffel schwingt. Er unterstützt sie aber, wenn sie Gäste haben. Auch ihre Tochter liebt das Gericht – doch genau wie ihr Vater kocht sie nicht gerne. „Sie isst es lieber, als es selbst zu machen“, sagt Susanne lachend.


Ein Blick nach vorne

Für die Zukunft haben Susanne und Robert keine grossen Pläne mehr. „Das heisst aber nicht, dass wir nichts mehr erleben“, sagt Susanne lachend. Vielmehr geniessen sie das Leben in vollen Zügen und schätzen, was sie haben. So lange wie möglich möchten sie das tun, was ihnen Freude bereitet: Sport treiben, Golf spielen, reisen, gutes Essen geniessen, Zeit mit ihrer Tochter verbringen und gesellige Momente mit Freunden erleben. Sport ist für sie nicht nur eine Leidenschaft, sondern auch ein Schlüssel zu einem aktiven und gesunden Leben. „Es hält uns t und gibt uns die Möglichkeit, all das noch lange zu tun, was uns Freude bereitet.“ Nach all den Jahren wissen Susanne und Robert, worauf es wirklich ankommt: “Man muss irgendwann sagen können: Ich habe genug. Die Spirale nach oben – teurere Autos, grössere Häuser – ist endlos. Wer ständig vergleicht, wird nie zufrieden sein", sagt Susanne. Zufriedenheit ist es, was die beiden heute am meisten schätzen. Ihre Geschichte zeigt, dass sich Beziehungen verändern und Liebe manchmal Umwege nimmt, doch gemeinsame Werte und Erinnerungen bilden ein starkes Fundament. Wichtig sind für sie vor allem die Menschen, mit denen sie ihr Leben teilen – tiefe Freundschaften, ein aktiver Lebensstil und die Freude daran, das Beste aus jedem Moment zu machen. Die Schmidlis strahlen Positivität und Lebensfreude aus. Sie zeigen, dass Altwerden etwas Schönes ist – eine Zeit, die man schätzen und auf die man sich freuen kann.

Susanne und Roberts's Ghackets mit Hörnli

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Zutaten & Zubereitung

Zutaten für das Gehacktes Bolognese
  • etwas Öl zum Braten
  • 300 g Hachfleisch
  • 3/4 TL Salz
  • 1 Zwiebel
  • 400 g Rüebli gewürfelt
  • 2 EL Tomatenpürée
  • zirka 400 g gehackte Tomaten
  • 1.5 DL Wasser
  • 1 TL Salz
  • wenig Pfeffer
  • 2 EL Aceto Balsamico
  • 500 gr Pasta
Zutaten für das Apfelmus:
  • 1 kg Boskop
  • 1 L Wasser
  • 1/2 Zitronensaft
  • 1 Zimtstange
  • 2 EL Zucker
Zubereitung Gehacktes:

Für die Sauce wenig Tel im Brattopf heiss werden lassen. Fleisch in zwei Portionen je ca. 2 Min. anbraten,
Herausnehmen und würzen.Hitze reduzieren, Bratfett auftupfen und evtl. wenig Öl beigeben.
Rüebli und Zwiebel in derselben Pfanne abdämpfen. Tomatenpüree kurz mitdämpfen. Wein dazugiessen
Vollständig einkochen. Tomaten und Wasser beigeben, aufkochen,Hitze reduzieren. Würzen. Fleisch wieder Beigeben,zugedeckt bei kleiner Hitze 30 Min.schmoren.Aceto beigeben.

Zubereitung Apfelmus:

Äpfel waschen. Stiel und Fliege rausschneiden. Apfel in Schnitze schneiden.
Wasser erhitzen,Aepfel,Zucker,Zimtstange und Zitronensaft beigeben Weich kochen.
Anschliessend durchs Passevit geben.

Rezept als PDF